Menschliche Gleichgewichtssinne
Wenn wir vom Gleichgewichtssinn sprechen vergessen wir oft, dass es mehr als unser Gleichgewichts-Organ im Ohr gibt. Wir haben viel mehr Empfindungen die für eine gute Gleichgewichtswahrnehmung notwendig sind.
Auge:
Was wir sehen hat unmittelbar Einfluss auf unser Gleichgewichtsempfinden, bestes Beispiel dafür ist wenn wir im Zug sitzen und ein langsam anfahrender Zug am Nachbargleis sehen, wir wissen erst nicht ob unser Zug oder der Nachbarzug fährt.
Unsere Augen können aber noch viel mehr. Sie sind das genaueste Gleichgewichtsorgan das wir haben und können selbst kleinste Unebenheiten erkennen. Das beste an den Augen ist aber wohl, wir können damit auch Hindernisse erkennen die uns in einigen Metern aus dem Gleichgewicht bringen können.
Tastsinn und Tiefensensibilität:
Wir können mit Hilfe des Tastsinns unserer Haut spüren wo unten ist. Die Lage von Muskeln und Gelenken spüren wir auch, der Fachbegriff dafür ist Tiefensesibilität oder auch propriozeptive Wahrnehmung.
Gehör:
So können wir Windgeräusche hören und unsere Geschwindigkeit richtig einschätzen.
Hirn:
All diese Wahrnehmungen werden im Hirn verarbeitet und erst dort entsteht ein Gesamtbild unseres Gleichgewichts-Empfinden. Könnten wir das nicht würden wir wohl viel öfter stürzen.
Wenn wir als Beispiel unseren Kopf nach links zur Seite drehen um einer vorbei radelten Einradfahrerin nachzusehen, dann werden die Empfindungen unseres Gleichgewichtsorgan gefährlich. Ist unser Kopf nämlich verdreht, so ist es auch unser Gleichgewichtsorgan. Meldet das verdrehte Gleichgewichtsorgan wir kippen nach rechts, so kippen wir in Wirklichkeit nach vorne und landen gleich auf unserer Nase, wenn wir die Informationen von unserem Lagesinn nicht hätten.
Unser Gleichgewichtssinn ist durchaus komplex und kann wesentlich mehr als Schwindelgefühl hervorrufen wenn zu viel Bier getrunken wurde.